Die Entscheidungsstrukturen in einem Corps sind geregelt durch mehrheitliche Entscheidung der Mitglieder in den dafür zuständigen Gremien, den „Conventen“. Jeder Stimmberechtigte ist verpflichtet, sich eine Meinung zu den relevanten Themen zu bilden, diese Meinung zu äußern und zu vertreten. Eine Stimmenenthaltung ist bei Abstimmungen nicht vorgesehen.

In der Corpsgemeinschaft gelten unbedingte Toleranz gegenüber der Meinung des anderen und der politischen, religiösen und wissenschaftlichen Gedankenfreiheit, soweit diese mit ethischen Grundregeln vereinbar sind. Auch spielen Herkunft und Nationalität bei der Bewertung eines Menschen keine Rolle.

Grundlage der Corps ist die aufrichtige, generationenübergreifende Freundschaft auf Lebenszeit in einer selbst gestalteten, demokratisch strukturierten Gemeinschaft.  Die Mitglieder betrachten sich wie ein Familie und reden sich gegenseitig mit „Du“ an, unabhängig von Alter und Lebensstellung.

Die Mensur, also das studentische Fechten, ist ein wesentlicher Bestandteil der corpsstudentischen Kultur. Dieser Bewährungsprobe muss sich jeder unterziehen, der in ein Corps vollständig aufgenommen werden möchte. Diese Form der Charakterfestigung und Persönlichkeitsbildung halten die Corps für unverzichtbar.